Eichen können mächtig werden |
Die bei uns anzutreffenden Eichen kann man in drei Baumarten
einteilen. Unsere heimischen Arten: die Trauben – und die
Stieleiche und die Roteiche, eine importierte Art aus dem Nordosten
der USA. Letztere kann man leicht von unseren heimischen unterscheiden, da
die Lappungen ihrer Blätter nicht rundlich sind, sondern spitz
zulaufen. Im Herbst bietet sie ein besonderes Naturschauspiel, da
sich ihre Blätter leuchtend rot verfärben. Allerdings sind ihre
Früchte bei unseren Waldtieren nicht sonderlich beliebt. Tragen unsere heimischen Eichen viele Früchte, redete man früher
von Mastjahren, da unsere Hausschweine auch mit Eicheln gefüttert
wurden. Unsere heimischen Vertreter, die seit je her Begleiter unserer
damaligen Buchenurwälder sind, kreuzen sich untereinander, womit
eine direkte Unterscheidung oftmals schwer fällt. Die Traubeneiche
an sich ist oft geradliniger gewachsen, die Stieleiche, welche auch
oft bemoost ist, erinnert durch ihren „knorrigen“ Wuchs an
Urwaldbäume. Im allgemeinen haben sie Beide eine tiefe längsrissige
Borke, sie können eine Höhe von ca. 45 Metern erreichen und würden
500 Jahre und noch weitaus älter werden, würde man sie lassen. Beide Arten sind
heute noch oft in Mischwäldern anzutreffen. Eine der letzten großen Eichen Europas kann man in dem
verschlafenen Örtchen „Nagel“ im Landkreis Kronach bestaunen.
Sie wird die
1000 jährige Eiche genannt, wissenschaftliche
Nachforschungen haben aber ergeben, dass ihr tatsächliches
Alter ca. 600 – 750 Jahre beträgt, was dieser wahren
Baumriesin aber keinen Abbruch tut. Ihr Stammumfang beträgt 9,52
Meter, sie ist 28,5 Meter hoch und hat einen stolzen Kronendurchmesser von 22 Metern. Ein Besuch lohnt sich. Zu erwähnen ist noch die Mooreiche. Die Mooreiche stellt aber keine gesonderte
Art dar. Hier spricht man von Eichen, die unter Ausschluss von
Sauerstoff bis heute in Mooren erhalten geblieben sind. Diese
fossilen Eichen können mehrere tausend Jahre alt sein, das Holz ist
sehr hart und variiert in der Farbe von dunkelbraun bis tiefschwarz. Die Früchte der Eiche werden gern vom Eichhörnchen als Wintervorrat vergraben, es werden jedoch viele Früchte vergessen, sodass daraus neue Eichen entstehen können. Auch der Eichelhäher legt einen Vorrat an Eicheln für den Winter an. Für viele Schmetterlingsarten ist die Eiche ebenfalls ein Nahrungshabitat.
Sie wird die
Typische Blattform. Die Eicheln werden vom Eichhörnchen vergraben |
Text: Sebastian Kimpel - Instagram: sk_trunkart