Auch wenn ich beruflich weg muss, will ich mir das Laufen, wie gesagt, nicht nehmen lassen. Also packe ich meine Laufsachen immer mit ein. Ein paar Schuhe, eine Hose und ein Shirt reichen aus. Das geht schon irgendwie noch ins Gepäck 😉. Wenn es allerdings, wie diese Woche, schon recht winterlich und dunkel ist, muss natürlich auch die lange Hose, lange Socken, Mütze, Buff, Stirnlampe und Jacke mit. Notfalls wird's eben der größere Rucksack. Ich musste diese Woche nach Kahla. Kannte ich vorher noch nicht, hab mir vorher aber auf Maps schonmal angesehen ob es eine Laufbahn oder einen Radweg am Fluss entlang gibt. Gerade in einer Ecke die man nicht kennt kann man sich schnell mal verlaufen. Daher ist ein Radweg am Fluss als Wendepunktstrecke immer sinnvoll. In meinem Fall gab es das auch, aber ich hatte mir überlegt die Nahe gelegene Leuchtenburg zu besuchen. Den Berg hoch und wieder zurück. Verlaufen ausgeschlossen. Abends war jedoch meistens keine Zeit und Motivation mehr dazu da, jetzt auch noch auf den Berg hochzurennen. Morgens aber komischerweise schon. So hab ich mich um 04:45 aus den Federn gehauen. Erstmal wach werden, eine Banane essen und anziehen. Ein kleines Warm-up im Zimmer musste natürlich auch sein, denn draußen vor der Tür, es war mittlerweile kurz vor halb sechs, hat mich die Kälte ordentlich erwischt. Also nichts wie los und nicht wieder auskühlen. Die Straße runter und über die Brücke die Saale überqueren, dann geht's nur noch bergauf. So früh am Morgen hab ich das noch nie gemacht, aber laufen soll ja, wie erwähnt, abwechslungsreich sein, also gehörte sowas mal ausprobiert. Klappte dann nach ein paar Metern auch ganz gut. Leider hat sich die Straße nach oben aber ewig gezogen. Der Blick von etwas weiter oben auf das schon hell beleuchtete Kahla hat aber alles wieder gut gemacht. Auch als die Burg endlich zu sehen war, so schön angestrahlt, wusste ich dass ich da jetzt noch gar hoch will und nicht kehrt mache (den Gedanken umzudrehen hatte ich ab und zu). Nach 4km und 200hm hab ich dann die Burg erreicht. Eine Runde außen herum und dann von oben die Aussicht in die Nacht genießen. Ein paar km Luftlinie weiter lag Jena. Die Lichter der Stadt waren schon sehr cool anzusehen, auch die Burg machte Nachts (wie auch Tagsüber) was her. Da oben blieb ich dann ein paar Minuten und ließ die Lichter im Tal auf mich wirken ehe ich mich, der Kälte wegen, wieder auf den Rückweg machte. Bergab rollte das jetzt natürlich ganz gut und war easy, auch wenn die Stirnlampe am schlappmachen war. Unten angekommen habe ich, bei aufgehender Sonne, dann doch noch einen Abstecher zur Saale gemacht und hab die Ruhe dort genossen. Zurück im Hotel war es jetzt kurz vor halb sieben und das Gefühl jetzt schon 10km gelaufen zu sein hat mir den ganzen Tag über gut getan. Schweinehund bezwingen und aufstehen, auch wenn's kalt ist, lohnt sich extrem.
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Morgens zur Leuchtenburg und zurück. Leider ohne Kamera. Aber man muss ja nicht alles fotografieren 😊 |