Am unteren Neckar
Das lange Himmelfahrtswochenende gut genutzt. Wir sind nach Heidelberg
gefahren, um die beste Freundin meiner besseren Hälfte zu besuchen.
Ich war noch nie da und deshalb umso gespannter, was mich erwarten würde.
Von Heidelberg bislang nur gutes gehört. Natürlich hab ich meine Laufsachen
eingepackt, denn die Gegend erkundet sich am besten laufend. Naja gut,
wandernd natürlich auch, oder Busfahrend, aber laufend hat es eben einen
ganz eigenen Charakter. Ich bin gerade dabei, mich auf mein nächstes
Laufabenteuer vom 16.06. bis 18.06. vorzubereiten: Für meine drei
Tagesetappen am Goldsteig wollte ich eigentlich auch hier ein paar
Höhenmeter sammeln und zum Königstuhl laufen. Heidelberg liegt auf
gerade einmal 114m. Der Königstuhl dagegen schon auf 570m. Ein paar Kilometer von Wieblingen aus wären auch noch drin. Da kommt ein bisschen was zusammen und wäre in Sachen Vorbereitung auf den Goldsteig schon gar nicht allzu verkehrt gewesen. Aber ich wollte mir dann morgens den Stress durch die Stadt zu laufen nicht geben, und habe mich umentschieden. Ich wollte nur am Fluss laufen. Der Untere Neckar fließt direkt vor der Haustür los. Also warum durch Verkehr und über Straßen einen Stop and Go Lauf machen, wenn ich schön entspannt durch die Landschaft laufen kann? Höhenmetertraining hatte ich zuletzt schon einiges und ich kann ja noch ein paarmal ins Fichtelgebirge, dachte ich mir. Ich machte dann eben einfach was für die Grundlage 😊.
Also früh morgens raus aus dem Haus, während der Rest noch schläft und die Sonne schon am Horizont steht um mir durch die Bäume noch kühlen Schatten entgegenzuwerfen und mir bei lichteren Stellen eine angenehme Wärme zu geben. Das war der bessere Weg, war ich mir sicher. Und ich sollte tatsächlich nicht enttäuscht werden. Ich lief los, Richtung Edingen und immer am Wasser entlang. Der Radweg führt bis nach Mannheim, aber so weit wollte ich dann doch nicht. Ich hab mich dazu entschieden 9 Kilometer rauf und 9 Kilometer runter zu machen, bis kurz nach Neckarhausen und zurück. Eine der schönsten Stellen war die Fischkinderstube in Edingen-Neckarhausen. Die Fischkinderstube wurde als Seitengewässer am Unteren Neckar angelegt und ist gespickt mit vielen Infotafeln rund um die dort von Schulklassen gepflanzten Bäume und die angelegte Streuobstwiese. Vor allem bei Sonnenaufgang nicht nur traumhaft anzusehen, sondern auch noch informativ. Schön, dass es noch Initiativen gibt, die den Menschen unsere Natur ein Stück näherbringen wollen. Das kleine Auenbiotop ist aber nur ein kleiner Teil des großen Landschafts- und Naturschutzgebiets Unterer Neckar. Aber was hat Heidelberg jetzt mit Ravensburg und Spiegelau zu tun? Die Sache mit der Natur passt so schön zusammen 😀.
Ich bin vor kurzem auf den Verein Freie Naturschule Ravensburg gestoßen.
Eine Initiative, die es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht hat, Kindern unsere
Natur ein Stück näherzubringen. Das Konzept ist dabei ähnlich dem des
Waldkindergartens: draußen sein, draußen lernen, die Natur als schützenswert
kennenlernen. Auch der Alltag in einer Freien Schule ist anders, als der in einer
Regelschule. Klar gibt der Staat auch hier vor, was zu lernen ist, aber der
Weg dorthin ist ein anderer. Freie Schulen haben ein eigenes pädagogisches
Konzept. Die Kinder können frei lernen, ohne festen Stundenplan. Statt Lehrern
gibt es Lernbegleiter. Statt den ganzen Tag an einem festen Platz zu sitzen,
die Möglichkeit zur freien Entfaltung. Ich hab angefangen mich mehr mit
der Sache zu befassen und war geflasht, was möglich ist, wenn man Kinder einfach mal machen lässt. Kontakt zur Schule aufgenommen um mehr darüber zu erfahren, hatte ich vor ein paar Tagen ein sehr sympathisches Zoom Meeting mit den Gründerinnen des Vereins. Für alle die mehr wissen wollen: im Internet gibt es einige tolle Dokus zu Freien Schulen 😉. In Ravensburg hat man auf jeden Fall schon viele interessierte Eltern, die Ihre Kinder auf die Schule schicken würden. Das einzige Manko an der Sache: wie alles, kostet eben auch das Geld, und in den ersten Jahren muss sich eine Freie Schule selbst finanzieren, ehe es staatliche Fördermittel gibt. Deshalb habe ich parallel zu meinem Goldsteiglauf ein Spendenprojekt erstellt, um die Freie Naturschule Ravensburg zu supporten. Kinder sind unsere Zukunft, und wie kann man Kindern die Natur besser näherbringen, als in einer Schule, in der sie im Einklang mit der Natur lernen können? Das Spendenprojekt funktioniert so: Über meine Aktion bei betterplace.org könnt ihr für jeden meiner am Goldsteig gelaufenen Höhenmeter einen Betrag spenden. Ihr könnt aber gerne auch für die Höhenmeter die Ihr pro Woche, Monat, oder Jahr gelaufen seid, etwas geben. Also lauft über Hügel und Berge, werdet dadurch noch fitter und tut dabei noch etwas für die Gute Sache. Der Betrag geht über das Portal natürlich direkt an den Verein. Jede/n Spender/in erwähne ich als Dankeschön auf der Spendenseite meines Blogs. Wenn wir hier das Geld für eine Kollektion Bücher, einige Einrichtungsgegenstände oder weitere Unterrichtsmaterialien zusammenbekommen, wäre schon viel geholfen 😉. Zur Spendenaktion gehts hier lang. Und was läuft am Goldsteig? Ich kenne die Strecke von Schönbuchen an vom Wandern her. Allerdings war dann immer beim Großen Arber Schluss. Diesmal möchte ich mir a(r)ber mehr ansehen und am Großen Arber endet meine erste Etappe, ehe es an Tag zwei zum Großen Falkenstein geht. Tag drei führt mich dann vom Falkenstein zum Rachel und von da hinab zum Endziel nach Spiegelau. Das wird dann das nächste lange Wochenende...