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Mainauenlauf 2022

Wo soll ich anfangen? Diesmal fällt's mir irgendwie schwerer. Vielleicht weil

ich nach meinem Abenteuer am Goldsteig erstmal nichts geschrieben habe?

Vielleicht aber auch, da ich mich schon lange auf den Mainauenlauf gefreut

habe, und er nun endlich wieder unter normalen Bedingungen stattfinden

konnte? Ich denke das werden wohl die Gründe sein. Denn nach 2021 in

abgespeckter Version, konnte der Mainauenlauf endlich wieder in voller Blüte

aufgehen: toller Finisherpark mit Top Verpflegung, der obligatorische Teppich

im Zieleinlauf, wie man ihn in dieser Art sonst bei den allerwenigsten Läufen

findet, die Stimmungsnester an der Strecke, Wasserbrausen zum abkühlen

am Wegrand und natürlich die schöne Strecke durch das ehemalige

Landesgartenschaugelände in Bayreuth. Der Lauf hat immer wieder einen ganz eigenen Charme, fast schon Festivalcharakter, nur sportlich eben. Im Line-up waren auch wieder einige regionale Hochkaräter, sowie der ein oder andere Evergreen vertreten. Viel Herzblut und Mühe, viel Ehrgeiz und Liebe zum Detail steckt drin. Fang ich doch einfach von vorne an. Meine Anmeldung war dieses Jahr etwas spät dran, irgendwie bin ich nicht so in die Gänge gekommen. Den Mainauenchampion (5&10km) wollte ich dieses Jahr nicht machen, auch wenn unsere Trainerin Tina versucht hat, mich bei einer der letzten Bahneinheiten dazu zu                                                                      bringen. Ne, ne, diesmal sollte es nur der Zehner werden. Und allzu sehr ballern wollte ich                                                                   ohnehin nicht, da kam die Anfrage von unserem MaliCrew Vorstand Flo wie gerufen, ob                                                                         denn nicht ein paar bereit wären, als Pacer zu laufen. 45 Minuten auf 10km wäre noch da,                                                                     das klingt doch gut, das mach ich. Sowas habe ich vorher noch nicht gemacht und konnte                                                                   mich umso mehr auf die Erfahrung freuen. Am Samstagmorgen dann erstmal beim                                                                               Aufbau helfen, Zieleinlauf aufbauen, Absperrungen stellen, Pavillons für die                                                                                             Zielverpflegung aufstellen und und und. Danach dann schonmal die Startunterlagen                                                                             abholen gehen. Sonntagmorgen einige Restpunkte abarbeiten, und dann stand das Baby                                                                     wiedermal sehr schick da. Vom Kinderlauf hab ich diesmal zwar leider nichts                                                                                            mitbekommen, war aber dennoch pünktlich zum Startschuss des 5km Laufs im Start-                                                                           Zielbereich, um meiner besseren Hälfte, die das Ding in 25 Minuten gerockt hat, noch viel                                                                    Spaß zu wünschen. 

Ein paar Minuten vor dem Start zum 10km Lauf fällt mir dann ein, dass ich ja eventuell noch meine Laufschuhe anziehen, meinen Brustgurt montieren und eventuell auch meine Pacerballons anbringen sollte. Kann man mal vergessen, wenn man gefühlt 10x den Weg zum Dixi als warmlaufen zählen lässt. Also kurz in den Backstage Bereich, das Equipment ran, kurzer Sound... äääh Laufcheck mit den Ballons und ab in die Startreihe. Startschuss und die Spiele können beginnen. Ich lauf noch keine 50 Meter, da geht's plötzlich "StadtLandWald, oder?". Ich dreh mich nach

links und da läuft Dominik Bogner von der Wiesent-Challenge neben mir.

Ich freu mich, dass mich jemand so anspricht, er folgt mir auf Instagram.

Wir unterhalten uns ein wenig, die ziehen ein richtig schönes Ding in

Waischenfeld, in der Fränkischen Schweiz auf. Das wird am 03.10.22 auch ein

toller Lauf werden. Wir laufen noch ein Stück zusammen und er lässt leider

wieder abreißen. Auch während der nächsten Kilometer laufe ich eher alleine.

Egal, ich kann zum ersten mal seit langem ein Laufevent mal wieder in vollen

Zügen genießen. Nicht im Tunnel, wie wenn man auf der Jagd nach einer neuen PB ist, sondern easy das Ding machen und die Atmosphäre richtig aufsaugen. Die Stimmung an der Strecke war der Hit und ich sah viele bekannte Gesichter. Hier und da ein, zwei Sätze zurufen und weiter gehts. Ich war etwas zu schnell unterwegs, eher so Richtung 4:26er Pace. 4:30 musste ich laufen also konnte ich es ab und an auch mal einen Zacken ruhiger angehen lassen. Bergab also nicht zu schnell, sondern mal ruhig rollen lassen und dabei etwas runterkommen. Tat gut. Noch in der ersten Runde konnte ich Micha einholen, der den Halbmarathon auf 2:00:00h paced. Der filmte und schoss Fotos nebenher, hatte also auch seine Gaudi. Kurzer Läufersmalltalk und weiter geht's. Dafür hat mich kurz darauf Olli stehen lassen. Der ist den Halbmarathon in ner Stunde fünfundzwanzig gelaufen und damit auf Platz zwei gelandet. Hut ab, Olli!

 

Etwa 3-4 Kilometer vor Schluss habe ich dann noch zu Markus aufgeholt,

endlich Gesellschaft. Kurz darauf kam dann noch Philipp dazu. Wir liefen die

letzten Kilometer zusammen und kurz vorm Ziel ließ ich die beiden ziehen.

Ich lief super Happy auf den Zieleinlaufteppich und habe so viele Hände

abgeklatscht wie noch nie. Die Uhr stoppte bei 44:59,4 min. Was geht denn ab?

Punktlandung! Wie cool war das denn bitte?! Im Finisherbereich erstmal was

trinken und das ein oder andere Stück vom leckeren Kuchen probieren,

dazu Obst und viele nette Unterhaltungen. So kann ein Tag gerne abLaufen.

Ich hätte nie gedacht, dass die Pacernummer so viel Spaß macht. Die Leute am

Streckenrand, vor allem die Kids, haben einfach so positiv darauf reagiert, dass da einer mit Luftballons rumrennt. Ausserdem tut es gut Menschen zu motivieren und mitzuziehen um ihre Ziele zu erreichen. Das war sicher nicht das letzte mal, dass ich mir eine Zielzeit an den Rücken hänge. Denn ich war selten so happy im Ziel. Manchmal sogar nichtmal, wenn eine neue PB auf der Uhr stand...

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