Kiefernnadeln sind gedreht und treten paarweise auf |
Die
Kiefer, auch Föhre genannt, ist im Eigentlichen ein Baum aus dem
hohen Norden. Das heutige Verbreitungsgebiet reicht über weite Teile
Europas bis nach Lappland, Sibirien und bis in den Süden Spaniens. Die
Kiefer hat wenig Ansprüche an den Boden auf dem sie wächst, daher
ist sie auf sandigem Boden den Laubbäumen klar im Vorteil und wurde
daher an der Ostseeküste reich angepflanzt, Einzelne Kiefernwälder
an der Ostsee sind heute Naturschutzgebiete. In unseren Wäldern ist
die Kiefer oft anzutreffen. Die
Borke der Kiefer ist im unteren Bereich des Stammes in grobe,
tiefrissige, braun - schwarze Felder zerteilt, im oberen Bereich des
Stammes wird sie zusehends glatter, orangefarben und löst sich in
pergamentartigen Schuppen ab. Die
Nadeln der Kiefer treten immer Paarweise auf, sind meist einmal um
die eigene Achse gedreht, reichen von hell – bis blaugrün und
werden bis zu 7 cm lang. Blütezeit
ist von April bis Mai, die Bestäubung und Verbreitung der Samen
erfolgt durch den Wind. Die bis zu 7 cm langen und 3,5 cm dicken
Zapfen der Kiefer bilden sich aus den rötlichen, weiblichen
Blütenständen. Die Zapfen bleiben zuerst grün und reifen erst im
November des zweiten Jahres. Nach dem Freilassen der fliegenden
Samen, fallen die Zapfen als Ganzes vom Baum.
Die Kiefer stellt wenig Ansprüche an den Boden und kommt auch in trockenen Gegenden gut zurecht |
Bis
zu 400 Jahre kann eine Kiefer alt werden und erreicht dabei eine
maximale Höhe von 40 Metern. Wenn
man durch die Kiefernwälder der Ostseeküste streift, findet man
immer wieder Exemplare, deren Borke pfeilförmig entlang des Stammes
eingeschnitten wurde, die Wunden scheinen sehr alt zu sein und
erinnern in ihrer Erscheinung eher an indianische Symbole. Doch
sie dienten der Gewinnung von Harz, welches in großen Teilen zur
Terpentingewinnung diente. Der
Beruf des „Harzers“, wie man diese Tätigkeit im 19. Und 20.
Jahrhundert nannte, ist heute ausgestorben, nur die Wunden der
Kiefern erinnern noch an diese Zeit.
Text: Sebastian Kimpel - Instagram: sk_trunkart