Hallo Michael. Du bist Läufer aus der Fränkischen Schweiz. Ziemlich wellige Laufstrecken dort, oder? Wie und wann bist du eigentlich zum Laufsport gekommen?
Zum Laufsport kam ich schon früh. Bereits
in der Volksschule durfte ich dort für eine Schulmannschaft laufen.
Auch bei den Sportfesten war Laufen meine beste Disziplin. Allerdings
betrieb ich in jungen Jahren andere Sportarten. Ich habe zwar mit 20
meinen ersten Fränkischen-Schweiz-Marathon gefinished, aber richtig
mit Laufen begann ich erst kurz vor meinem 30. Zu den Strecken. Ja. Höhenmeter hat man
eigentlich fast immer dabei. Aber man kann auch im Wiesenttal flach
laufen, wenn man das möchte.
Bist du alleine am Laufen oder hast du dich einer Laufgruppe angeschlossen?
In den Jahren in denen ich schneller
unterwegs war bin ich viel alleine gelaufen. Mittlerweile laufe ich
sehr gerne in Begleitung. Beim Quatschen vergeht jeder Lauf wie im
Flug. Eine feste Laufgruppe habe ich nicht. Mein Tauf- und Laufbruder
Tim und ich haben ein paar Jahre lang eine Laufgruppe für einen
hiesigen Sportladen angeboten. Ab und an laufe ich bei Tims
Laufgruppe „Sonntagsläufer“ mit.
Du hast ein ziemlich cooles Projekt „der Spendenläufer“ gestartet. Laufend Gutes tun sozusagen. Was tust du da genau und was war das Ausschlaggebende dafür, das ins Leben zu rufen?
Michael Parzefall ist der Spendenläufer |
Ich laufe das ganze Jahr über und schreibe
mir auf wieviele Kilometer zusammenkommen. Grundsätzlich ist meine
Idee, dass jeder Schritt etwas bewirken kann. Also wenn jemand sagt,
er würde gerne 1 Cent pro gelaufenen Kilometer spenden, dann kämen
am Jahresende bei 2.000 km 20 Euro zusammen. Man kann aber auch
jederzeit Pauschalbeträge spenden. Bereits vor ein paar Jahren kam
mir die Idee, dass jeder meiner Läufe mehr bringen muss, als nur auf
Bestzeiten zu schielen und was für die Gesundheit zu tun. Deshalb
dachte ich, schreib doch mal rum, wer bei dieser Aktion so dabei
wäre. Und es haben sich wirklich schnell ein paar Spender für die
gute Sache gefunden. Ein Freund von mir
hat dann eine sehr coole Homepage gebastelt: www.spendenläufer.de.
Auf dieser ist alles erklärt, u. a. auch in einem Video. Zusätzlich
nutze ich natürlich soziale Medien wie WhatsApp und Facebook um die
Sache bekannter zu machen. Meine Frau möchte auch noch einen
Instagram-Kanal aufmachen. In den vergangenen Jahren war über meine
Laufaktion aber auch schon was in den Printmedien: Nordbayerische
Nachrichten, Fränkischer Tag und sogar in der Runner's World.
Sehr schön, dass es so die Runde macht! Was wäre dein größtes Ziel mit dem Projekt? Und kennst du noch mehr solcher Projekte? Kann das grundsätzlich einfach jeder machen?
Ein großes Ziel habe ich gar nicht. Ich
freue mich tatsächlich über jeden Euro, den jemand für die gute
Sache spendet. An sich wäre es schon cool, wenn jeder gelaufene
Kilometer 1 Euro bringen würde, aber da bräuchte ich ja wirklich
(ohne Pauschalbeträge) 100 Spendenwillige. Grundsätzlich kann das natürlich jeder
machen. Projekte gibt es sicherlich einige.
Lange Läufe, um Kilometer für die gute Sache zu sammeln |
Mittlerweile entspannt. Ich habe nicht mehr
vor Bestzeiten anzugehen sondern möchte lieber lange Läufe machen.
50km+ das entsprechende Tempotraining würde ich ehrlich gesagt nicht
mehr als schnell bezeichnen.
Du hast mir von einer ganz ordentlichen Marathonbestzeit erzählt.
Wie hast du dafür trainiert? Das war ja sicher zeitaufwändig. Wie hast du Familie und Sport
kombinieren können?
Meine Bestzeit lief ich 2016 in Berlin
(3:09). Wollte dann mal die 3 Stunden angehen, das habe ich aber
leider nicht geschafft. Zu der Zeit habe ich mit den Trainingsplänen
der Runner's World trainiert. 6mal die Woche laufen, bisschen
Krafttraining, Physio, Sauna… Ich habe das schon versucht sehr
ambitioniert zu machen. Familiär und beruflich war da aber noch mehr
Luft. Und meine Frau hat mich immer toll unterstützt.
Wenn du laufen gehst, dann strikt nach Vorgabe? Oder trainierst du
eher nach Befinden?
Aktuell trainiere ich wieder mit Plan. Ich
brauche Struktur. Mir gefällt das sehr, wenn ich weiß, heute machst
du eine Stunde, am Sonntag 30 km…. An sich bräuchte ich das vom
Wissen her zwar nicht mehr, aber es ist schon toll, wenn man das
nicht selbst planen muss. Die Einheiten kann man jederzeit nach
Befinden abändern oder mal einen Tag hin- und herschieben, wie es
eben in den Alltag passt.
Was sind denn deine nächsten Ziele mit dem Laufen?
Ich möchte gerne so viel es geht für den
guten Zweck laufen. Und am liebsten eben Ultramarathons. Aber nicht
auf Zielzeiten, sondern einfach der Kilometer wegen.
Unterwegs für den Laufclub 21 |
Ein Hoch auf den Spendenläufer! Was will er zum Abschluss noch loswerden 😊?
2, 3 kg . Spaß! Ich würde mich freuen, wenn sich der ein oder andere an der
Aktion beteiligt, oder sich bei mir als Mitläufer anbietet. Zusammen
und mit Freude am Sport kommt man sicherlich sehr gut durchs Leben.
Und wenn am Ende des Tages noch was Gutes dabei rauskommt umso
schöner.
Michael Parzefall und sein Spendenprojekt