Hallo Nicole, freut mich sehr, dass das hier klappt. Wie läuft's denn bei dir? Freust du dich schon auf den Berlin Marathon?
Hallo Matthias, danke für die Einladung. Bei mir läuft es zurzeit sehr gut. Das Training macht Spaß und die Fortschritte sind super. Berlin kann kommen!
Ich habe vor ca. 14 Jahren das Laufen durch Zufall für mich entdeckt. Vorher dachte ich über 10 Jahre lang, dass Laufen „einfach nichts für mich“ ist. Ich habe es immer mal wieder probiert, aber war jedes Mal nach wenigen hundert Metern völlig aus der Puste und sah aus wie ein Krebs mit Sonnenbrand. Heute weiß ich, dass ich damals einfach immer viel zu schnell losgerannt bin. Aber sowas sagt einem ja keiner ;). Laufen ist für mich sehr viel - sportliche Betätigung, Me-Time, Grenzen ausloten, Abschalten, Rauskommen und ein Ventil für sämtliche Emotionen. Wenn ich laufen kann, bin ich ausgeglichener – und das kommt auch meinen Mitmenschen zugute ;).
Bei der Bankdrücken DM 2012 |
Ich habe das Glück, dass mein Mann und ich selbständig sind. Wir beide arbeiten von Zuhause aus und können uns unsere Arbeitszeit und die Kinderbetreuung frei einteilen. Diese Flexibilität ermöglicht es uns, Freiräume zu nehmen, die wir bei einem 9-to-5 Job so nicht realisieren könnten. Dafür bin ich sehr dankbar. Alle paar Wochen sind wir außerdem bei den Großeltern, die uns dann auch super unterstützen.
Alternative zum Laufen: Höhenmeter sammeln um fit zu bleiben |
Gelaufen bin ich während der Schwangerschaft nicht, das hatte aber andere Gründe. Da ich in den ersten 6 Monaten der Schwangerschaft in Österreich gearbeitet habe, war ich aber oft in den Bergen unterwegs und habe auch mit Bauch noch so einige Höhenmeter beim Wandern gesammelt. Zudem habe ich bis kurz vor der Geburt weiterhin Krafttraining gemacht. Tipps zu geben finde ich schwierig, da diese Situation sehr individuell ist und die Risiken für jede Frau und in jeder Schwangerschaft andere sind. Es ist aber auf jeden Fall wichtig, sehr gut auf seinen Körper zu hören und mit der Hebamme und/oder dem Arzt abzuklären, was man machen kann und worauf man achten sollte.
Mit Geduld kommt die Form und die Lauffreude auch wieder. |
Das Wichtigste: es langsam angehen lassen und viiieeel Geduld ;).
Je nachdem, wie lange man pausiert hat, ist es im Grunde nicht viel
anders als bei jedem anderen Laufeinsteiger auch. Die Erfahrung, die
man mitbringt, hilft allerdings sehr, sodass man nicht jeden
Anfängerfehler noch einmal mitnehmen muss. Bei mir hat es nach der
Schwangerschaft tatsächlich sehr lange gedauert, bis ich wieder auf
einem Niveau war, wo ich die Läufe auch wirklich genießen konnte.
Für Fortschritte, die sich sonst nach wenigen Wochen Training
eingestellt haben, brauche ich im Moment eher Monate. Das dämpft
natürlich manchmal ein wenig die Motivation. Aber wenn dann wieder
ein richtig toller Lauf kommt oder ein Leistungssprung nach längerer
Stagnation, geht es wieder mit 100% Energie weiter.
Auch wenn ich gern mal schnell unterwegs bin – lang und langsam liegt mir eindeutig mehr. Eine Rennrakete wird aus mir in diesem Leben wohl nicht mehr, dafür liegt meine Stärke im Durchhaltevermögen. Ich liebe es, bei langen Läufen die Gegend zu erkunden und neue Ecken zu entdecken. Im Training am liebsten allein. Im Wettkampf – je mehr, desto besser :).
Es gibt zum Glück kein wirklich schlimmes Erlebnis. Ich hatte bisher 2x DNF in der Ergebnisliste stehen, aber auch das waren Erfahrungen, aus denen ich lernen konnte und die mich somit weitergebracht haben.
Bei unerträglicher Hitze gar nicht, die vertrage ich nämlich mit jedem Lebensjahr leider weniger ;). Ansonsten hilft mir in der Regel das gute alte „einfach machen“. Also gar nicht darüber nachdenken, sondern rein in die Schuhe und raus. Ein kleiner Trick, den ich manchmal anwende, ist dass ich mir die Laufsachen schon anziehe, bevor ich loslegen will. Wenn ich weiß, ich möchte in der Mittagszeit, während der Kleine schläft, eine Runde laufen, bin mir aber nicht sicher, ob die Couch doch zu verlockend ist, dann zieh ich mir die Sachen einfach schon ein paar Stunden vorher an, sodass ich dann wirklich nur noch aus der Tür gehen muss, wenn es soweit ist. Andere muss ich zum Glück nicht motivieren. Ich befürchte nämlich, dass ich darin nicht sehr gut wäre ;).
Geht laufen! Egal wie langsam oder wie schnell, egal wie kurz oder
lang - das Wichtigste dabei ist der Spaß :)!