Die Amphibienwanderung hat begonnen und trotz der kalten Temperaturen waren schon einige unterwegs! Insbesondere die Molche wandern schon früher als die Kröte und der Frosch zu ihren Laichgewässern. Meist schon Ende Februar kann man sie beim Laufen entdecken. Im Frühjahr, wenn alle aus ihren Löchern gekrochen kommen und die Bäume und Blumen sprießen, machen sich die
Amphibien auf Wanderung zu ihren Laichgewässern. Amphibien sind auf ihre Gewässer angewiesen, weil sie von klein auf auf diese geprägt werden und deshalb jedes Jahr dieselbe Strecke wandern. Viele Tiere sind durch Straßenverkehr gefährdet, weshalb ab März ein Amphibienschutzzaun aufgebaut werden muss. Hinter dem Zaun sind an den Enden Eimer im Boden eingegraben, in die die Amphibien fallen und täglich von ehrenamtlichen Naturschützern eigesammelt, und über die Straße zu ihren Gewässern getragen werden. Weitere Infos über Kröte, Molch & Co. gibt es unter anderem beim
Landesamt für Amphibien und Reptilienschutz.
 |
Die Erdkröte ist mit bis zu 11cm eine unserer größten Amphibienarten |
Die Erdkröte. Durch die warzige Haut, die roten, braunen und grünen Farbtöne, und ein fiepsiges quaken ist unschwer unsere häufigste Amphibienart zu erkennen. Die Erdkröte könnt ihr an fast jedem Gewässer antreffen. Sogar in Fischteichen kann sie vorkommen, weil sie die einzige Art ist, die mit Fischen auskommt. Als Strategie haben sich im Laufe der Zeit nämlich die für Fische eklig schmeckenden Kaulquappen entwickelt, sodass diese in Ruhe gelassen werden. Ist die Kröte ausgewachsen, passt sie nur noch in ganz bestimmte Fischmäuler. Das Weibchen legt bis zu 8.000 Eier. Die Erdkröte ist im Frühjahr extrem hormongesteuert und klammert am Weibchen. Manchmal auch mit mehreren Artgenossen. Dabei kann das Weibchen durchaus zu Tode kommen.
 |
Der Grasfrosch ist manchmal auch rötlich gefärbt |
Der Grasfrosch. Neben den Molchen ist der Grasfrosch der erste Frosch im Jahr am Laichgewässer. Manchmal kann auch mal auf einer Schneedecke ein Grasfrosch entdeckt werden. Mit extrem kalten Temperaturen kommt er gut aus und überwintert oft am Gewässergrund. Leicht zu erkennen ist der Grasfrosch an seinem braunen Wangenfleck. Der Grasfrosch legt Laichballen von einer Größe mit bis zu 4.000 Eiern. Da er meistens nur in gewissen Gewässerbereichen laicht, können schon mal riesige Laichballenansammlungen entstehen. Überwintert wird in Teichen, Bächen und Erdhöhlen.
 |
Der Feuersalamander ist unverwechselbar |
Der Feuersalamander ist auffällig, aber individuell gelb auf schwarz gemustert und kommt in lichten Laubwäldern an Quellbächen und insbesondere kalten und langsam fließenden Gewässern vor. Dies ist vor allem für die lebendgebärenden Jungtiere wichtig. Am Tage verstecken sie sich am Rinnsal der Quellen und an Bächen unter Laub, Totholz oder Steinen. Es lohnt sich auch bei Regen Laufen zu gehen, denn dann kommen sie alle aus den Ritzen gekrochen und „sonnen“ sich im Regen. Aber hier ist Vorsicht angesagt: immer auf den Wegen bleiben. Das sollte man aber, abgesehen davon, ohnehin beherzigen.
 |
Der Teichmolch verbringt den Winter an Land |
Der Teichmolch ist unser häufigster Molch und fast überall verbreitet. Gut getarnt mit seiner braungefärbten Rückseite, ist er am Bauch schwach orange gefärbt und oft auch gepunktet. Im Wasser bildet er nochmal eine farbenprächtigere Wassertracht aus, um bei den Weibchen gut auszusehen. Dann hat er einen gewellten Kamm auf dem Rücken. Mit dem Schwanz werden Hormone durch das Wasser gewirbelt um die Weibchen anzulocken. Der Teichmolch ist in Stillgewässern und zumeist im Offenland anzutreffen.
Zur Nahrung gehören Kleine Krebse, Wasserflöhe, Libellenlarven, oder auch Froschlaich. Sie selbst sind aber auch Nahrung von Reiher und Storch, sowie auch von Ringelnattern.
 |
Der Bergmolch ist unser zweithäufigster Molch |
Der Bergmolch ist der zweithäufigste Molch bei uns. Die Haut ist kräftiger gefärbt als die des Teichmolches: Die Landestracht hat eine dunkelgrau- und, während der Paarungszeit, auch blau gefärbte Oberseite und eine kräftig orangene Unterseite. Der Bergmolch kommt in gewässerreichen Wäldern der Mittelgebirgszone vor. Das Weibchen legt bis zu 250 Eier, welche einzeln an Wasserpflanzen oder Laub geheftet werden. Außerhalb der Laichzeit, also ab Mai, ist der Bergmolch ein nachtaktives Landtier. Tagsüber hält er sich lieber im Verborgenen auf. Vorsicht beim Laufen im Wald. Fahrspuren, die mit Wasser gefüllt sind, sind oft Lebensraum des Bergmolchs. Vor allem dort, wo es wenige natürliche Gewässer im Wald gibt.
 |
Die Knoblauchkröte liebt Gewässer in sandigen Landschaften |
Die Knoblauchkröte ist ein eher kleiner Froschlurch und hat sehr farbvariable und unterschiedliche Muster auf dem Rücken mit rot-, braun-, blau- und grautönen. Auffällig sind die großen Hinterbeine, die als Grabbeine genutzt werden, um sich bei zu heißen Temperaturen oder zur Überwinterung in Felder oder Waldböden einzugraben. Wie auch die Erdkröte ist die Haut, für Kröten typisch, mit Warzen überdeckt. Die schillernden Augen haben eine senkrechte schlitzförmige Pupille, welche bei den meisten Amphibien immer waagerecht ist. Die nachtaktive Knoblauchkröte ruft zur Laichzeit unter Wasser. Der Name kommt übrigens vom knoblauchähnlichen Geruch des Sekrets, welches sie in Stresssituationen aussondert.