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Tagfalter

Unsere heimischen Tagfalter kommen in verschiedenen Lebensräumen vor. Ob im Wald, im Park oder in der Siedlung. Fast überall kann man beim Laufen auf sie treffen. Wir haben in Deutschland sechs Tagfalterfamilien: die Edelfalter, die Dickkopffalter, die Weißlinge, die Ritterfalter, die Bläulinge und die (oder besser den) Würfelfalter, denn aus dieser Familie gibt es hier bei uns nur eine Art. Weltweit zählen wir mehr als 180.000 bekannte Falterarten. Mehr als 3.700 Arten sind in Deutschland zuhause. Rund 180 davon sind Tagfalter. Hier alle aufzuzählen wäre aber zu viel des Guten, daher gibt es einen Überblick über unsere häufigeren Arten. Tagfalter schützen sich meist über Taumelflug vor ihren Fressfeinden wie Vögeln, während sich Nachtfalter auf ihre nahezu perfekte Tarnung verlassen, indem sie abgebrochene Äste, oder Blätter imitieren. Manche Arten, wie der Zitronenfalter, der C-Falter oder der Kleine Fuchs, überwintern als Schmetterling, während Bläulinge oft als  Raupe den Winter überstehen. Wer unseren Schmetterlingen im Garten helfen will, lässt einfach ein paar wilde Ecken zu. Englischer Rasen bringt unseren Insekten nichts und lockt auch keine Schmetterlinge in den Garten. 

Blühmischungen mit heimischen Wildpflanzen sind besser als gefüllte Rosen. Mehr Infos zu unseren  Schmetterlingen findet Ihr unter anderem beim Tagfalter-Monitoring oder beim NABU.

 


Der Zitronenfalter ist einer der ersten Schmetterlinge, die wir beim

Frühjahrslauf sehen. Er überwintert als ausgewachsener Falter und lässt sich

über den Winter einschneien. Somit kann er eigentlich das ganze Jahr über

beobachtet werden. In seinem Körper lagert er Glycerin ein und hält so

Temperaturen von bis zu minus 20 Grad aus. Seine Lebensspanne hat eine

Dauer von bis zu einem Jahr, womit er die längste Lebenserwartung aller

mitteleuropäischen Schmetterlinge aufzuweisen hat. Im Gegensatz zu vielen

anderen Tieren hält der Zitronenfalter einen Sommerschlaf. Die Raupen des

Zitronenfalters fressen an Kreuzdorn und Faulbaum.

 

 

 

Das Schachbrett wird auch Damenbrett genannt und gehört zur Familie der

Augenfalter. Die typische Musterung in Form eines Schachbretts ist

namensgebend. Antreffen kann man den Falter von Juni bis August. Dann

kommt er vor allem in Straßengräben und offenen Wiesen vor. Wenn wir am

Radweg entlangjoggen und viele schwarz-weiß gefärbte Schmetterlinge am

Straßenrand sehen, handelt es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um

Schachbretter. Das Weibchen lässt die Eier einfach auf den Boden fallen.

Die geschlüpften Raupen fressen an Gräsern. Schachbretter lieben violette

Blüten, wie die Wiesen-Flockenblume oder Witwenblume.

 

 

Der Kleine Kohlweißling ist vom Großen Kohlweißling gut zu unterscheiden,

denn die schwarzen Flecken an den Flügelspitzen des letzteren sind größer

und zeichnen sich weiter zur Mitte der Flügelaußenseite hin. Man kann den

Kleinen Kohlweißling sehr oft sehen, er fliegt von Ende April bis Ende Oktober.

Die Weibchen des Kleinen Kohlweißlings haben zwei Punkte auf den

Vorderflügeln, die Männchen keine. Die Raupen fressen an  Kreuzblütlern,

darunter leider auch am Gemüsekohl. Ich selbst hatte sie auch schon an

Radieschen. Hier und da eine Raupe bringt aber noch keine ganze Ernte zum

erliegen. Die Art überwintert als Puppe.

 

 

Das Tagpfauenauge ist in der Familie der Edelfalter zuhause. Die Augen auf

den Flügeln sollen Feinde abschrecken, bei Gefahr klappt der Falter die

Flügel auseinander und imitiert so ein größerer Tier. Da das Tagpfauenauge,

wie auch der Zitronenfalter als ausgewachsenes Tier überwintert, kann man

es das ganze Jahr beobachten. Die letzte Generation sucht sich meist

Schuppen oder Keller zum überwintern. Wer im Frühjahr also das Fenster

in seinem Gartenschuppen ein Stück offenlässt, hilft dem Tier wieder

hinauszukommen. Teilweise überwintert der Falter aber auch in

Fuchsbauten oder Höhlen.

 

 

Der Kleine Fuchs flattert uns beim Laufen oft entgegen. Er ist einer der

häufigsten Tagfalter in Deutschland. Wie auch das Tagpfauenauge,

überwintert der Kleine Fuchs in Kellern, Schuppen, oder Höhlen. Er ist nicht

wählerisch was Nektarpflanzen angeht und saugt so an über 200

verschiedenen Arten. Seine Raupen fressen, wie auch die des

Tagpfauenauges, jedoch nur an der großen Brennnessel. Wilde Ecken im

Garten helfen also beiden Arten, nicht auch noch selten zu werden.

Der Kleine Fuchs hat einen großen Bruder, den Großen Fuchs, der aber

seltener ist.

 

 

Der Aurorafalter. Wenn wir im Frühjahr im Wald laufen gehen, kann es sein,

dass uns ein Schmetterling mit orangen Flügelspitzen auffällt. Einzigartig ist

das beim Männchen des Aurorafalters Die Weibchen haben schwarze

Flügelpitzen. Der Name rührt von eben diesen orangen Flügelenden, denn

die erinnern an die Götting der Morgenröte, Aurora. Die Falter schlüpfen im

April aus den überwinternden Puppen und sind dann nur bis in den Juni zu

beobachten. Die Raupen fressen u.a. am Wiesenschaumkraut oder

Knoblauchsrauke, ehe sie sich verpuppen und auf das Frühjahr warten.

 

 

Der Kaisermantel fliegt als Waldbewohner gerne Disteln an, um an Nektar zu

saugen. Und das  gerne in Gesellschaft vieler Artgenossen. Auch an

Brombeeren kann man oft dutzende Tiere beobachten. Beim Waldlauf von

Juli bis September also gerne die Augen nach diesen schönen Faltern

offenhalten. Die Eier werden auf Kiefern abgelegt. Wenn die Raupen im

Spätsommer schlüpfen, fressen sie die Eihülle. Ohne danach weitere

Nahrung aufzunehmen, suchen sie dann ein Versteck in der Rinde, um zu

überwintern. Im Frühjahr kriechen sie dann auf den Boden herunter und

fressen an Veilchen, ehe sie sich Verpuppen.

 

 

Das Waldbrettspiel ist auch ein Waldbewohner. Aus der Familie der

Augenfalter stammend, fressen die Raupen an Gräsern, hauptsächlich an

Süßgräsern. Die Männchen verteidigen während der Flugzeiten, die von

April bis Juni, sowie von Juli bis September in zwei Generationen stattfinden, 

ihr Revier gegen anfliegende Rivalen. Wie bei vielen anderen Faltern fressen

die Raupen in den ersten Stadien tagsüber, später jedoch nur noch Nachts.

Wenn man stehen bleibt und etwas Geduld hat, setzen sich Falter wie das

Waldbrettspiel, und auch andere Arten, gerne auf verschwitzte Haut um

dort die Mineralien zu saugen.

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