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Mein Atem ist gleichmäßig und der Sonnenuntergang wird immer schöner. Ich liebe das hier unten. Wenn die Sonne so tief wie jetzt steht und hinten am Waldrand untergeht lohnt sich das Training hier jedes Mal, schon allein der Aussicht wegen. Das war ein guter Abschluss in der Vorbereitung. Kurz nach mir ist auch Viki mit ihren fünf Kilometern fertig. Auch für sie war das nochmal ein guter Reiz sind wir uns sicher. Jetzt noch eineinhalb Tage Erholung, dann fällt am Donnerstag um 13:00 Uhr der Vorhang...
...das nächste große Ziel ist der Schneekopf. Mit
978 Metern ist er die
zweithöchste Erhebung im Thüringer Wald. Vorher führt die Strecke noch an der Teufelskanzel vorbei, an der ich nochmal einen Blick auf die Landschaft werfen darf. Ich muss an meine Großeltern denken. Als Kind war ich mit meinem Großvater schon öfters an der Teufelskanzel. Allerdings nicht an dieser, sondern in der Nähe des Rennsteigs. Eine schöne Erinnerung ist es dennoch...
978 Metern ist er die
zweithöchste Erhebung im Thüringer Wald. Vorher führt die Strecke noch an der Teufelskanzel vorbei, an der ich nochmal einen Blick auf die Landschaft werfen darf. Ich muss an meine Großeltern denken. Als Kind war ich mit meinem Großvater schon öfters an der Teufelskanzel. Allerdings nicht an dieser, sondern in der Nähe des Rennsteigs. Eine schöne Erinnerung ist es dennoch...
Ich dreh' mich zu meinem Hintermann um, als wir auf dem Weg hoch zum Dreisessel sind. "Ist das ein Brett!". Er schaut mich leicht fragend an: "was?". "Das ist mega das Brett". Er schaut weiter fragend. "Brett?". Jetzt hör ich
endlich raus, dass er wohl eine blau, weiß, rote Flagge in der Starterliste haben muss. Immerhin sind wir hier im Grenzegebiet unterwegs und viele der Starter und Starterinnen kommen aus Tschechien. "It's a hard race". Jetzt sprechen wir eine Sprache. "Yes, but the view is amazing"
endlich raus, dass er wohl eine blau, weiß, rote Flagge in der Starterliste haben muss. Immerhin sind wir hier im Grenzegebiet unterwegs und viele der Starter und Starterinnen kommen aus Tschechien. "It's a hard race". Jetzt sprechen wir eine Sprache. "Yes, but the view is amazing"
Schmiedefeld klatscht und ruft einen förmlich den Berg hinauf und oben angekommen wird man direkt weitergereicht. Ich bin unheimlich dankbar gesund zu sein und so etwas erleben zu dürfen. Es folgt die letzte Kurve. Die Stelle an der wir alle, wie wir heute in Eisenach, Oberhof und Neuhaus gestartet sind, aufeinandertreffen. Ein allerletzter Eindruck den ich in seiner ganzen Größe aufsaugen will: Schmiedefeld kann feiern und dieser Zieleinlauf ist einer der schönsten.
...und da tauchen plötzlich auch schon Tina und Berthold neben mir auf. Zu schnell. Kurz darauf kommt Domi auf meine Höhe. Ich lauf ein Stück ran. "Sersn Domi". Er sieht rüber und lächelt "Na du wirst mich doch heute nicht zu meiner nächsten Bestzeit pacen, Matze?". Ich lass es ein bisschen mit rollen, bin aber eher skeptisch dass ich das heute wirklich
schaffe, auch wenn ich richtig Bock drauf hätte noch ne Schippe draufzulegen. Aber zu groß noch der Trainingsrückstand und es wird wohl echt gut warm heute...
schaffe, auch wenn ich richtig Bock drauf hätte noch ne Schippe draufzulegen. Aber zu groß noch der Trainingsrückstand und es wird wohl echt gut warm heute...
Das neue Jahr hat begonnen und Zweitausendvierundzwanzig könnte einiges interessantes bereithalten. Aber bevor ich mir das neue Jahr zurechtlegen möchte, will ich kurz einen Blick auf Zweitausenddreiundzwanzig werfen. Das hat für mich sehr gut begonnen. Mit dem Hallensportfest in Fürth konnte ich mal ein wenig Erfahrung bei einem Bahnwettkampf sammeln. Der Crosslauf in Kemmern lief gut und genauso der Halbmarathon in Bad Staffelstein...
"Er hat eine orange Kappe auf" sagt Hans-Jürgen, als wir im Wasser nach Niko suchen. Der müsste jeden Moment angeschwommen kommen. Orange Badekappen gibt's hier einige. Dennoch versuch' ich mein Glück, ihn unter den anderen rauszupicken. Der Wind weht gut und sicher waren die 1.500m nicht einfach für ihn, auch wenn die Wassertemperatur angenehm ist. Irgendwann erkenn ich im Wasser schemenhaft bekannte Gesichtszüge. "Ich glaub er kommt, jo das isser". Niko schwimmt ans Ufer und steigt aus dem Wasser...
Die letzte Einheit im Fichtelgebirge ist vorbei. 30km und 1.200hm waren es. Genau wie letztes Wochenende. Ich komm nach Hause und fühl mich gut. Noch sieben Tage bis zum U.Trail im Lamer Winkel. Über die tausender am Goldsteig, über den Kleinen und den Großen Arber, rauf zum Zwercheck und am Schluss noch auf den Osser. Das macht 54km und 2.700hm. Jetzt ist regenerieren angesagt. Einzig eine kleine Laufeinheit am Mittwoch steht noch an. Dann aber Beine hoch. Denn der Bayerische Wald wartet.
Michel haut nochmal einen raus. Dreimal diesmal. Also dreiviertel oder eben viertel vor, je nachdem woher man kommt. Ich schau auf die Uhr und es ist 3:45 Uhr. Ich hab noch keine Minute geschlafen und in etwas mehr als zwei Stunden geht der Wecker. Ich überlege ob ich das wirklich machen soll. Einen Marathon laufen nach einer schlaflosen Nacht? Geht das gut? Macht das Spaß? Ich denke an meinen Großvater und was er wohl gemacht hätte, hätte er sich das vorgenommen. Sicher hätte er es versucht. Also mach ich das auch.
"Das sind die Carbonteile, die laufen sofort voll..." - Das Wasser in seinen Schuhen quaggert immernoch. Die arme Sau. Domi hat seit einer ganzen Weile die Treter voller Wasser und dennoch sind wir gut dabei seine Halbmarathonbestzeit deutlich nach unten zu schrauben. Letztes Jahr bin ich hier selbst meine PB gelaufen. Die Strecke ist schon schnell. Wenn auch mit zwei, drei Hügeln und windanfällig, aber an guten Tagen geht hier richtig was...
Was bringt 2023 mit sich? Ich habe auch für dieses Jahr ein paar Dinge in Planung. Einige Laufevents die nicht fehlen dürfen, eine komplett neue Herausforderung und den ein oder anderen Lauf, den ich gerne wiederholen würde. Aber fangen wir mal ganz vorne an. Das Jahr begann Wettkampftechnisch für mich beim Senioren Hallensportfest in Fürth. In meiner neuen Altersklasse M35 wollte ich am 28.01. mal ein wenig Erfahrung auf der Hallenbahn sammeln.
...perfekt zum Formcheck. So sollte das Jahr 2022 beginnen. Im Januar lud unsere MaliCrew Trainerin Tina zur ersten MaliCrew Winterlaufserie ein. Zu allererst mal vorneweg: Wunderschön aufgezogen mit Musik, Verpflegung und allem drum und dran war das schon wie ein erster kleiner Wettkampf im neuen Jahr. Der Zuspruch war da und so kamen am vierten Sonntag im Januar einige von uns vorbei um gemeinsam zu laufen.
...nochmal aufgesetzt in die Kamera lächeln... Der Fotografin fällt es nicht auf. Oder doch? Sicher merkt sie, dass das Lachen und der Daumen nach oben eigentlich mehr gespielt sind. Was soll's. Lächeln, während der schwarze Mann im Hinterkopf sein trauriges Lied spielt. Das ist ein echtes Brett hier. Und ich langsam echt durch. Auf den ersten 10km hat die Uhr schon fast 500hm angezeigt. Mittlerweile sind es irgendwas über 800 und noch ein paar km zu laufen.
...von Rothenburg ob der Tauber habe ich bislang nur Gutes gehört. Schöne, alte Stadt mit toller Stadtmauer und vielen alten Gebäuden soll sie sein. Irgendwann war ich wohl als Kind schonmal hier, kann mich aber nicht mehr so wirklich dran erinnern. Vom Lichterlauf kam ebenfalls nur positives in meine Ohren. Vielleicht sollte ich das ja endlich mal kombinieren. Wenn es schon im letzten Jahr nicht geklappt hat, dann vielleicht in diesem Jahr.
...wir laufen durch dieses tolle Tal während die Sonne rauskommt und für einen sehr schönen Herbsttag sorgt. Die Blätter sind zwar noch nicht ganz so bunt wie in ein paar Wochen, aber die Sonne steht schon recht tief und sorgt für ein sensationell tolles Licht und ein perfektes Laufambiente. Viki unterhält sich schon die ganze Zeit mit Charlotte. Dominik, Klaus und ich sind etwas weiter vorne und plaudern über das, was in wenigen Tagen bevorsteht: die Premiere der Wiesent-Challenge.
...links vor mir dreht sich Mario rum... "Wir sind gleich da, Matze!". Nicht mehr weit. Ich zähl schon eine Weile die Kilometerschilder. Laut meiner Uhr sind wir eigentlich schon da, aber die ist ja vor ca. 7km ausgestiegen und zeigt mir alles mögliche an, aber nichts was Sinn macht. Ich versuche an ihm dranzubleiben, wir ziehen das hier schon so lange zusammen durch. Soll ich ihn einfach weglaufen lassen, jetzt, so kurz vor Schluss? Nein, wir beenden das zusammen.
...es ist Kuckuckslauf in Kemmern, nicht mehr allzu weit zum Ziel und Julian, der seit ungefähr 6km neben mir rennt, schaut leicht lächelnd rüber. Was gerade in seinem Kopf vorgeht weiß ich nicht, aber ich weiß was in meinem vorgeht: ich bin schon die ganze Zeit verdammt dankbar ihn hier neben mir zu haben. Das Tempo würde ich alleine nicht laufen. Aber so zieht man sich gegenseitig voran. Wieder rechts rum auf die lange Gerade und dann ab in die letzte Runde.
Ring-a-Ding, Ring-a-Ding schellt es vom Nachttisch... Es ist noch echt früh und der Wecker klingelt. Um 05:00 Uhr ist Zeit zum aufstehen. Viki ist direkt aufgerannt und macht sich was zu essen. Ich brauch noch fünf Minuten um drüber nachzudenken, warum man sich sowas am Sonntag gibt. Der heilige Tag, zum chillen gedacht. Aber für uns, für die MaliCrew, stand heute der Fränkische Schweiz Marathon auf dem Plan.
...wo soll ich anfangen? Diesmal fällt's mir irgendwie schwerer. Vielleicht weil ich nach meinem Abenteuer am Goldsteig erstmal nichts geschrieben habe? Vielleicht aber auch, da ich mich schon lange auf den Mainauenlauf gefreut habe, und er nun endlich wieder unter normalen Bedingungen stattfinden konnte? Ich denke das werden wohl die Gründe sein. Denn nach 2021 in abgespeckter Version, konnte der Mainauenlauf endlich wieder in voller Blüte aufgehen.
...gut ausgeschlafen heute. Es ist kurz nach halb sieben und die Morgensonne wärmt den Berg auf. Ich steh auf und meine Beine fühlen sich heute nach Laufen an. Es geht vom Großen Falkenstein zum Großen Rachel. Die letzte Etappe hat ca. 26km und knappe 900hm. Ich packe meinen Rucksack und gehe die Treppe nach unten zum Frühstück. Sieht gut aus. Brot, Käse, Nutella, Honig, alles auf was ich jetzt Bock habe.
...die Nacht war eigentlich ganz in Ordnung, gut geschlafen, aber ich fühl mich immernoch nicht richtig fit, obwohl die Betten und Zimmer sehr gemütlich sind. Heute gehts weiter zum Großen Falkenstein (1315m). Ich brauch erstmal was zu Essen. Um 07:30 Uhr gibts Frühstück. Mal sehen, was danach so geht.
...hier hat der Räuber Heigl also einen Teil seines Lebens verbracht. Ob die Rote Therese auch mit in der Höhle gewohnt hat? Wer weiß das schon. Aber sicher haben sie sich beim Aufstieg in die heutige Räuber Heigl Höhle mit ihrem Diebesgut mehr geplagt als ich mit meinem 2-3 kg im Laufrucksack. Na gut, warmmachen hätte ich mich schon ein bisschen können, dann wären die Waden jetzt vielleicht auch nicht so hart, aber irgendwie hatte ich das erste Stück flacher in Erinnerung.
...das lange Himmelfahrtswochenende gut genutzt. Wir sind nach Heidelberg gefahren, um die beste Freundin meiner besseren Hälfte zu besuchen. Ich war noch nie da und deshalb umso gespannter, was mich erwarten würde. Von Heidelberg bislang nur gutes gehört. Natürlich hab ich meine Laufsachen eingepackt, denn die Gegend erkundet sich am besten laufend. Naja gut, wandernd natürlich auch, oder Busfahrend, aber laufend hat es eben einen ganz eigenen Charakter.
...noch zweimal hier vorbei, noch zweimal um diese steile Kurve rum, die echt Kraft kostet. Noch zweimal die langgezogene Start/Zielstrecke und zweimal noch die kleine Gasse runter, nach diesem Zick-Zack Weg, wo man aber runterwärts trotzdem arbeiten muss. Noch zweimal das lange Stück an der Regnitz entlang. Noch zweimal durch diese geniale lautstark anfeuernde Menschenmenge. Zweimal noch vorbei an diesem krass gut gelaunten Kerl im gelben Shirt der hier Mucke macht, der einem richtig die Sporen gibt.
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